Sonntag, 20. Januar 2013

Tag 82- Letzter Post- von New York nach Hause

Nun also ist unsere Tour zu Ende. Eine wunderschöne und neue Erfahrung. Wir landen gegen 8 Uhr morgens in Tegel. Nach einen Nachtflug nach NY, einen Tag in Manhattan und einen weiteren Nachtflug nach Berlin sind wir breit, zufrieden und glücklich zurück. Uns ist nichts passiert, keine Verletzung, keine Krankheit, kein Überfall. Alles hat gut geklappt, wir haben unserer Ausrüstung beisammen, die paar kleinen Einlagen kann man vergessen. Für uns waren es 82 Tage, aber wenn man in Richtung Osten fliegt, bekommt man einen Tag geschenkt, muß aber 24 Stunden abgeben. Und wenn man den Ab- und Anreisetag als zwei halbe Tage zählt, passt es also genau: In 80 Tagen um die Welt. Unser Großer holt uns vom letzten Airpoert damit dem 20. Flug ab. Kein Leben aus dem Koffer mehr, keine Fahrt zum Airport, Einchecken, Passkontrolle, Zollformulare, Hotelsuche usw. Wir werden wohl auch dieses nun wieder ruhigere Leben genießen und erst mal paar Tage sehr wenig tun.

Dann noch eine Überraschung, unsere Familie und Freunde haben tatsächlich einen Empfang für uns organisiert. In der Gaststätte St. Moritz im alten Bahnhof in Quadenschönfeld stoßen wir auf die glückliche Heimkehr an und holen den verpassten Weihnachts-Entenbraten nach. Ganz lieben Dank an alle für dieses schöne Willkommen und die Geschenke.

Nach dem kleinen Problem mit dem Ziel Südafrika hat die Tour nun am Ende doch noch einen anderen Kringel genommen. Hier also die Korrektur:
 
 
So, das wars dann. Mal sehen, ob mir das tägliche Geposte fehlen wird.
Allen, die diesen Blog gelesen haben ein Herzliches Dankeschön für Ihr Interesse, besonder  aber an die, die mit Kommentaren beitrugen.
Bis zur nächsten Tour, vielleicht an Ninas Runden.
Günter und Anita
Drostenhaus Feldberg

Samstag, 19. Januar 2013

Tag 81 - New York


Den ersten Abschnitt des Heimfluges haben wir hinter uns. Heute Morgen gegen Sieben ist United in Newark gelandet. Da wir erst abends um Sieben weiterfliegen, fahren wir mit dem Zug zur Penn Station Manhatten. Wir werden uns doch nicht die einmalige Gelegenheit entgehen lassen, Big Apple zu sehen. Da wir diesmal nun wirklich keine Ahnung und wenig Zeit haben, machen wir das Touri-Kurzprogramm. Also erst mal auf das Empire State Building. Die Aussichtsplattform ist in der 102. Etage, entsprechend  ist der Ausblick phantastisch. Nachdem wir aufwärts allen Upgrade-Angeboten und abwärts einen Quadratkilometer Souvenierladen widerstanden haben, nehmen wir einen Sightseeing- Bus.
Den verlassen wir in Lower Manhattan und schnappen uns ein Rundfahrtschiffchen, um uns die Freiheitsstatue und die Brooklyn Bridge anzusehen. Wir drehen die Busrunde zu Ende,dann ist unsere Zeit auch schon abgelaufen und wir müssen zurück zum Airport. Für mehr hätte es auch ohnehin nicht gereicht, Stadtbesichtigungen bei knapp Null Grad sind wir nicht gewöhnt und wir klappern in unserer Wüstenausrüstung.
Weil es so schön war, hier auch zum Schluss noch ein Video:

Nun ist es Zeit für den letzten Flug, leider nochmal United. Dann ist es auch langsam genug und morgen kommt dann der letzte Blog. Wir freuen uns jetzt auch wirklich auf Old Germany, unsere Familie, Freunde und Bekannte und auch auf unser ruhiges Feldberg. Auch wenn es da gerade eindeutig zu kalt ist.
Bis Morgen zu Hause
G&A

Freitag, 18. Januar 2013

Tag 80 - von Lima nach New York


Unser letzter Tag! Der Rest ist Heimreise. Lima war toll. Das hatten wir nicht erwartet, es war ja nicht geplant. Lima war im 16. Jahrhundert Hauptstadt eines riesigen Landes, des spanischen Vizekönigreiches Peru. Es umfasste praktisch ganz Südamerika mit Ausnahme Brasiliens, da spricht man ja portugiesisch. Das ganze Gold, dass die Spanier hier geklaut haben, ging über Lima nach Spanien. Die Stadt war unglaublich reich und mondän, vergleichbar mit Paris oder spanischen Großstädten. Das sieht man bis heute an den prächtigen Bauten und Plätzen. Hier wurde ja nie etwas durch Kriege zerstört, nur alle paar hundert Jahre gibt es große Erdbeben. Das letzte ist 300 Jahre her und die südamerikanische Pazifikküste ist schon lange wieder dran. Na, wird schon noch halten bis der Flieger geht.

Leider weiß ich nicht viel über die Conquistatores. aber mit diesem Pizarro muss man sich wohl mal befassen. Der Typ ist mit 280 Soldaten und 26 Pferden angelandet und hat halb Südamerika erobert. Die Inkas waren ja keine Waldschrate, Ihre Könige führten auch untereinander und mit anderen Kriege, die hatten auch Soldaten. Schon etwas unklar, das Ganze. Also wurde ihm mit Recht eine prächtige Grabkapelle ind der noch prächtigern Kathedrale der Hauptstadt verpasst. Kohle hatten sie ja genug. Das sagenhafte Gold der Inkas.
Zweimal wollten wir auf dieser Reise mit dem Zug fahren. Einmal in Thailand und einmal in Südafrika. Beides ging in die Hose und ich finde es sehr schade, dass es nicht geklappt hat. Damit ich nicht das Heulen kriege und auch ein Zug im Blog vorkommt, hat Nina schnell mal dieses Bild gemacht. Na ja, ob das als Zug gilt? Und gefahren sind wir mit dem Ding dann ja doch nicht. Aber man muss sich ja auch noch paar Sachen für die nächste Tour lassen.
Wir checken aus unseren letztem Hotel aus. Wir wollen noch nach Pachacamac, einer archälogischen Inka-Stätte in der Nähe von Lima. Als es darum geht, ob wir mit dem Taxi oder Bus fahren, spricht uns ein Peruaner an und fragt, ob er helfen kann. Wir erzählen, wo wir hinwollen, Pedro (so oder so ähnlich heißt unser neuer Freund) bietet sich gleich an, uns zu begleiten. Also nehmen wir den Buss, besser gesagt, zwei Busse. Das wäre ohne ihn schwierig geworden.
Bei dem Ziel handelt es sich um eine religiösen Ort, der schon lange vor den Inkas genutzt wurde. Die Geschichten, die uns der örtliche Guide erzählt, sind ganz interessant, die Stätte selbst gibt nicht so viel her. Man hatte damals aus Ziegeln gebaut und entsprechend ist nicht mehr viel zu sehen. Außerdem ist es trübe und die Fotos zeigen nur Graue Erde vor grauen Himmel. Trotzdem hier noch das offizielle Schussbild unserer wohl letzten Aktion.
Es ist Zeit zum Airport zu fahren. Wir haben in New York 10 Stunden Aufenthalt und werden wohl mal versuchen, paar Stunden in die Stadt zu kommen. mal sehen, ob uns die Amis nochmal reinlassen und ob ich mal online sein kann.
G&A

Donnerstag, 17. Januar 2013

Tag 79 - Lima - weiter rein



Ha! Erst mal auf die Brust trommeln. Laptop läuft! Logo. Lüfter war blockiert. Als sich die USB Ports in den Urlaub abgemeldet hatten, haben sie bisschen Steckersalat im Gehäuse hinterlassen und der hat sich im Lüfter verklemmt. Gar nicht so schwierig, so ein Laptop auseinander zu nehmen. Ist wie 'ne Dampfmaschine, hat auch 18 Schrauben in 3 Größen (2 hab ich noch übrig), bloß eben keinen Kolben sondern Lüfter. Piepelstück rausgepopelt, zusammengebaut und- nix geht mehr. Noch mal! Aha, Verbinderkabel lose. Wieder zusammmengebaut, jetzt cleverer Schrauben erst mal nicht rein, und- läuft wie Bolle, bloß Maus geht nicht. Noch mal das Ganze und nun alle Banana! Günti glücklich.









Also hier erst mal noch paar nachgelieferte Bilder von Miraflores. Unser Hotel ist diesmal ein modernes Haus, sehr schön und luxuriös. Der Sol ist eine recht leichte Währung und Peru ist preiswert. Da können wir zum Schluss noch bisschen prassen. Ich muss da gleich mal an die Inflationsangst im Euroland denken. Die Peruaner hatten früher  mal den SOL. Normales Geld eben. Dann gab es etwas Inflation und da hat man den INRI eingeführt. Für 1000 SOL gabs einen INRI. Dann gabs etwas mehr Inflation. Nun gibt es wieder den SOL, aber den neuen. Für eine Million INRI konnte man einen Neuen SOL kriegen. Nun hat man eine stabile Währung. Alles klar? So geht Kriesenbewältigung.
Wir fahren nochmal nach Downtown. Nun sind wir aber schon vertraut mit dem ÖPNV und nehmen den Bus. Das ist so eine Art überdimensioniertes Sammeltaxi.
Es gibt hier in Ermangelung eines Turmes einen Stadthügel mit Aussicht. San Christobal. Ohne Heiligen oben drauf geht wieder gar nichts. Einmal rauf muß sein. Die Aussicht ist toll, aber leider ist wieder mal so eine Art Hochnebel, der das Foto trübt. Lima hat praktisch immer Nebel, grau in grau. Außer im Hochsommer. Der Humboldstrom bringt kaltes Wasser aus dem Süden, in der warmen Luft kondensiert der Wasserdampf, Ergebnis:Suppe.
 

Lima liegt praktisch in der Wüste. Es fallen hier nur 3 mm Niederschlag im Jahr. Die Stadt hängt am Rimac, einem Fluss, der von Gletschern der Anden gespeist wird. Wie Kairo am Nil. In den letzten Jahren hat, wie überall auf der Welt, die Schmelze der Gletscher zugenommen. Mehr Wasser für Lima. Wenn es diese Gletscher nicht mehr gibt, können sie hier abschließen. Für die Pflanzen mag das Kondenswasser des Meeres noch reichen, für Menschen nicht.
Oliver, ein Bekannter von Gilbert, gibt uns einige Tipps, die wir heute abklappern. Lima war Hauptstadt des spanischen Vizekönigreiches, es war im letzten Jahrhundert eine mondäne Großstadt, es gibt viel zu sehen.
Morgen ist unser letzter Tag. Indifferent. Schön, nach Hause zu kommen. Schade, das es zu Ende geht. Dazu morgen mehr.
G&A




Mittwoch, 16. Januar 2013

Tag 78 - Lima - Surprise

 

Wer haette das gedacht? Es war doch sicher, dass Lima wie Santiago ist und wir noch drei Tage rumbringen muessen. Peru ist ja interessant, aber zu Trips ins Land reicht die Zeit nicht. Nach Cusco fliegen und mit dem Train nach Machu Picchu braucht allein drei Tage. Naechstes Mal... Von Lima selbst hatten wir nicht so viel erwartet, als uns das Hoteltaxi nach Downtown, wie man hier sagt, brachte. Aber von wegen! Die Altstadt von Lima ist wunderschoen, sehr gepflegt und sauber. Die Menschen sind gut drauf und bevoelkern Strassen und Plaetze. Eben Suedamerika. Wer weiss, was die Honeckers da in Chile angerichtet haben. Okay, es ist wohl eher der Wechsel von Pseudokommunisten und Militaerdiktaturen, die ein Volk das Laecheln versauert. Im Zentrum ist die Plaza de Armas, der Waffenplatz. Woanders heisst der Plaza Mayor. Rundherum stehen Rathaus, Kathedrale, Regierungspalast und die ueblichen Casa importante. Da diesmal viel Zeit fuer die Stadt ist, sehen wir uns Bischoffspalast und Kathedrale mal von innen an. Latainamerika ist ja stockkatholisch und wir haben schon eine Unmenge praechtiger Kirchen gesehen. Aber das hier kann sich mit Petersdom und Co. messen. Beide Gebaeude sind jetzt Museen, komplett restauriert mit allem Inventar und einer Unmenge sakraler Ausstellungsstuecke dazu. Ganz toll und schwer beeindruckend. Wir sind keine Museumsfans aber erst nach fast 3 Stunden kommen wir da wieder raus. Wie in unseren Schloessern kann man alle Raueme ansehen, auch die komplette Krypta. In einer Kapelle ist der Gruender von Lima, Conquistator Pizarro begraben, schon ueber diese Kapelle kann man ewig schwadronieren, die Kirche hat noch 9 weitere.
Wir drehen eine Runde um den Platz und die Umgebung und schauen uns all die schoenen Haeuser an, aber diesmal nur von aussen. Lima hat auch eine Estation de Tren, bloss leider ohne Eisenbahn. Recht sieht man das rosa Gebaeude im Pariser Look. Auch die Post, der Justizpalast, Rathaus und natuerlich die monstroesen Banken, alles tolle Architektur, super in Ordnung und wie es scheint nie Kriegen ausgesetzt gewesen. Wir schaffen das nicht an einem Tag und werden wohl morgen nochmal reinfahren .
Unser Lunch ist rein peruanisch, die Namen der Gerichte hab ich nicht behalten. Eines war Kartoffelscheiben mit einer leckerer Sauce, das ander Fisch mit Zwiebeln und Tomaten usw. Beides Volltreffer. Und dann noch ein Pisco Sur, ein hier gaengiger Drink aus Traubenschnaps (Pisco), Zitrone, Eis und Eiweis gemixt. Sehr sueffig, doch Achtung: Drei von 5 Teilen sind Schnaps. Nach zweien ist man angetueddert.

Allerdings faellt schon auf, dass diese Stadt ein Kriminalitaetsproblem hat. Viele Strassen werden nachts mit Gittern abgesperrt. Manche Hauser sehen aus wie Gefaengnisse von innen, 4 m hohe Gitter, oben Widerhaken, Stacheldraht oder sogar Elektrozaun. Alles ist gesichert, vergittert, angekettet.
Ueberall ist Polizei praesent, die Bewaffnung uebertrifft sogar die Amis. In den besseren Vierteln drehen nachst unentwegt Streifenwagen ihre Blaulichtrunden. Viele der Polizisten sind Frauen. Sie haben einen runden Helm, einen straffen Dutt und sind geschminkt. So sind sie trotz eines riesigen Trommelrevolvers am Guertel ein schoener Anblick, und dass sie nicht so boese sind, wie man fuerchtet, sieht man doch hier.
G&A
PS. Das Laptop ist immer noch ko. Hat wohl ein Ueberhitzungsmacke. Ich stecke es paar Stunden in den Kuehlschrank, dann lauft es ca 5 min, dann schaltet es ab. In dieser Zeit muessen die Bilder eingespielt, ausgewaehlt, umformatiert und hochgeladen sein. Sonst kann man die Prozedur wiederholen. Ohne Kuehlschrank laeuft es 10 sek. Den Rest kann ich dann am Hotel-PC machen. Sind ja nur noch zwei, drei Posts. (Heul)



Dienstag, 15. Januar 2013

Tag 77 - von Santiago nach Lima


Dies ist ein Bild aus alten Tagen, als die Welt noch in Ordnung war. Es war schon hohgeladen. Nun ist es passiert, unser Laptop hat den Geist aufgegeben. Die paar Tage haette es ruhig noch halten koennen. Wir sitzen im Hotel am PC, die Kruecke hat amerikanische Tastatur (oder spanische). Keine Umlaute, Z und Y vertauscht usw. Das groesste Problem: ich habe keine Moeglichkeit, Bilder hochzuladen. Das heisst, dass die letzten Blogs sehr langweilige reine Texte werden, tut mir sehr leid. Ich werde sie zu Hause mit Bildern ergaenzen, aber das ist ja nun nicht das Gleiche.
Santiago und Chile haben wir ohne Wehmut verlassen. War nicht sooo toll, das Land ist irgendwie unangenehm, postsozialistisch. Weiss nicht, wie ich sagen soll. So wie wenn wir die Wende ohne den Westen gemacht haetten. Die Leute kamen uns alle sehr ernst und verbissen vor. Auch in den Urlaubsorten an der Kueste war es nicht wirklich locker. Muss man nicht hin.
Wir sind heute mitten in der Nacht um vier raus und zum Airport fuer unseren fast letzten Flug nach Lima in Peru gefahren. Wir haben uns nur einmal verfranzt, die Verkehrsbbeschilderung ist echt eine Zumutung. Da wir schon von Buenos Aires wieder nach Westen geflogen sind (Chile hat eigenartigerweise die gleiche Zeit wie Argentinien) sind wir nun wieder 2 Stunden mehr, also 6 Stunden hinter Euch her.
Nach Lima sind wir voellig blind gekommen, Null Vorbereitung. Wir haben uns zum Abschluss ein schoenes Hotel gegoennt, falls nix los ist und es eventuell nicht so einfach ist, sich frei zu bewegen. Der erste Eindruck aus dem Taxi hat diese Befuerchtungen noch verstaerkt. Aber die waren total unbegruendet. Wir sind in Miraflor, einen modernen Stadtteil an der Pacific-Kueste. Schroffe Steilkueste, total schoen, sehr schade, dass ich keine Bilder reinstellen kann. Der ganze Stadtteil ist rein touristisch gepraegt, es sieht hier aus wie in Palma de Malle oder Las Palmas oder so. Hotels, Gaststaetten, Tourismusbetriebe, Souvenierlaeden, der ganze Zirkus, aber in einer historisch gewachsenen Stadt. So kommen wir also doch noch zu unserem ruhigen Abschluss mit bisschen Normaltourismus. Wie immer haben wir eine grosse Erkundungsrunde gedreht. Ohne Bilder laesst es sich aber kaum beschreiben. Vielleicht faellt mir ja noch was ein, sonst gibt es nur noch drei kurze Blogs. Am Freitag Nacht fliegen wir nach New York und von dort am Samstag nach Hause.
Ach schade, Mensch! Sch... Laptop. Wenn ich nur wuesste, was ich machen kann...?
G&A

Montag, 14. Januar 2013

Tag 76 - von Valparaiso am Pazifik lang




Das wird wieder ein kurzer Blog, es ist spät geworden. Wir checken aus unserem schönen Strandhotel in Vina del Mar aus und fahren die Küste runter nach Valparaiso. Paradiestal auf deutsch. Die meißten Bauten in der  Stadt stammen aus der Zeit um 1900. Erst hatten die Spanier die Stadt mit Schiffskanonen demoliert, dann gabs ein Erdbeben und einen Tsunami.
Hier fährt ein Trolleybus eine Runde durch die Altstadt und wir machen für ein paar Peso eine schöne Stadtrundfahrt. Der Ort ist lebhaft und sehr interessant und wir brauchen für die Erkundung etwas länger.
Ein klassischer Badeort ist das nicht, am Meer läuft die Straße und die Metro lang. Super Stadtplanung. Das ist in Vine del Mar besser. Dann geht es die Küste runter bis nach San Antonio. Hier reihen sich die Badeorte aneinander wie an der Costa del Sol, allerdings nicht so mondän. Alles ist ein wenig marode und ungepflegt, auch die Strände kommen mit unseren Erfahrungen nicht mit. Aber für einen Sprung in den Pacific oder eine Pause in einem Fischrestaurant ist das alles super.

Für die letzte Nacht in Chile hat Günni ein verkehrsgünstiges Hotel ausgesucht, wir müssen morgen sehr früh zum Flugplatz. Aber dieses ist eingeklemmt zwischen Estatione Central und Busbahnhof. Keine Auffahrt, kein Parkplatz, ein irres Verkehrsgewusel. Wir sind mit unserem Jäger 90 wohl dreimal um den Block. War etwas stressig.
Nun ist alles okay und wir trinken eine Abschiedsflasche Choncha y Torre auf Chile. Vorher mussten wir uns mal die Estatione Central ansehen, ein toller Bahnhof. Leider wars nun schon dunkel, und das Foto ist nicht so toll.
Bis morgen in Peru
G&A


Sonntag, 13. Januar 2013

Tag 75 - Anden --> Pacific

Erst mal zu gestern Abend. Night life und so. Also: So stelle ich mir Pjöngjang vor. Nordkorea. Bei Nacht. Santiago kannste voll vergessen in dieser Hinsicht. Da ist nix. Wie haben wir doch Buenos Aires bitter Unrecht getan, dass wir da weg wollten. Die vielen schönen Kneipen...

Also heute Morgen erst mal Auto besorgen und weg. Wir sind in die Anden gefahren, Valle Nevado, das ist ein Skigebiet nahe Santiago. Eine herrliche Serpentienenstraße bis auf 3000 m hoch. Von da sieht man die Gletscher, nochmal gut 1000 m höher. Ahhh, endlich wieder Berge. Im Sommer ist da natürlich nichts los. Wir fahren auch mal eine Piste hoch und wandern so bisschen rum. Dreitausend Meter, Sonne, 25 Grad.
Höchste Zeit, dass wir aus der Stadt kamen.
Für die Bergfans hier noch ein Video:
 
Und nun das andere Extrem. Von den Bergen fahren wir ca 4 Stunden runter zum Meer, nach Valpariso, genauer nach Vina de la Mar. Aber das ist ja eh inzwischen eins. Und dann noch mal rein in den Pacific. (Den hatten wir schon abgeschrieben, in Südafrika wäre es ja der Indische Ozean gewesen) Huh, der ist hier aber ganz schön kalt. Der Humboldstrom, das Gegenstück zu unserem Golfstrom, bringt hier kaltes Wasser aus der Antarktis. Aber bei Luft 28 Grad macht das nix.
 
Das wars schon für heute. Mal sehen, ob die örtliche Gastronomie hier mehr zu bieten hat, als in der Landeshauptstadt. Auf jeden Fall ist Hochsaison und es sind Massen Menschen hier.
G&A



Samstag, 12. Januar 2013

Tag 74 - Santiago de Chile


Es sind nur zwei Stunden Flug quer über Südamerika und wir sehen uns gegen Ende die Anden von oben an. Abends setzt uns die Boing 777 der Canadian Air in Santiago ab und fliegt nach Toronto weiter. Nach 4 Tagen Santiago und 3 Tagen Lima werden wir nun am Sonntag, den 20.1.13 um 8:05 in Berlin ankommen.
Vormittags gehts mit der Metro in die Stadt, da müssen wir erst mal Stadtpläne besorgen, wir haben ja nichts vorbereitet. Also beginnt der Tag mit einer Pause auf Plazza de Armes.
Santiago ist eine der typischen spanischen Stadtgründungen, wie wir sie schon kennen. Schachbrettgrundriss, Hauptplätze, verbindende Avenidas. Links typische Gebäude am Platz, rechts die Kathetrale, ein Riesenbau. Die sieht innen bayrisch aus, die Innenausstattung stammt von den Jesuiten. Wir laufen die Innenstadt ab und schauen uns die Gebäude an, die wir schon ähnlich oft anderswo sahen.

Nur die Moneda soll man schon erwähnen. Als General Pinochet seinerzeit putschte, ließ er den Regierungspalast bombardieren und dann stürmen. Präsident Allende nahm sich hier das Leben, worauf es in praktisch allen Städten des deutschen Ostens eine Dr.-Salvador-Allende-Straße gab. Hier haben wir keine Spuren von ihm gesehen. Nach paar Stunden haben wir genug von den Steinen und steigen in Ermangelung eines Turmes auf den Hügel San Cristobal. Da steht diesmal nicht der Herr selbst sondern seine Mama drauf. Schön weiß und groß mit segnenden Armen.

Leider ist es recht diesig und das Bild von oben nicht so toll. Die Anden sind nur schemenhaft zu sehen, bei schönen Wetter sieht man, wie nahe an der Stadt sie beginnen. Davon gibts aber genug Postkarten. Auf Gilberts Empfehlung haben wir auch Civiche oder so gegessen, eine Art Matjes mit jeder Menge Zwiebel und 10 Zitronen. Schmeckt ganz gut und liegt schön lange im Magen. Insgesamt bleibt Santiago schon etwas hinter Rio oder Buenos Aires zurück. Es ist einfach nicht so interessant und macht einen zurückgebliebenen Eindruck. Liegt ja auch nicht am Meer...

Mag auch sein, dass es allmählich genug Stadt ist. Also brechen wir mal hier ab, schließlich hat unser feines Hotel einen Pool auf dem Dach und einen Beach gibts ja hier nicht. Bisschen planschen und schönes kaltes Bier in der Sonne, auch nicht schlecht. Eben ist die Bestätigungsmail für das Mietauto gekommen und so werden wir morgen mal die Stadt verlassen. Berge und Küste sind ja nicht weit. Vorher checken wir aber mal das SuterdayNightFever an der Plaza.

Bis Morgen in den Anden also
G&A
 

Freitag, 11. Januar 2013

Tag 73 - von Buenos Aires nach Santiago de Chile

Oh, oh, letzte Woche naht! Nun also, nach einer ganzen Woche verlassen wir Buenos Aires. Diese Stadt mögen wir. Schöne, sehr abwechslungsreiche Bebauung, immer alles voller Menschen, Restaurants, Bars und Shops dicht an dicht. Die alten Colectivo-Busse, die durch die Strassen röhren, immer gebremst von unzähligen kleinen schwarz-gelben Taxis, die bummelnd auf Kundensuche sind. Klar, die vereinheitlichende Globalisierung wirkt auch hier, aber sie ist noch nicht durch. Mc Donalds und die vielen immer gleichen Sachen sind Einsprengsel und dominieren nicht. Es ist eben immer wieder der große Unterschied: Das schöne Klima bewirkt, dass sich ein Großteil des Lebens auf der Straße oder zumindest draußen abspielt. Das macht diese Städte so quirlig. Und die Südländer sind eben nachtaktiver. Selbst die Sirenen der Ambulanzen klingen hier eher wie Flipper-Automaten.
Übrigens sind die argentinischen Männer, zumindest die Portenje, alle Italiener. Spanisch ist nur Tarnung.
Klar, etwas mehr aufpassen muss man hier schon. Es ist nicht alles abgesperrt und gesichert, nicht so perfekt ordentlich. Nicht so deutsch. Schon in Rio musste man immer ein Auge auf der Straße haben. weil die Gehwege so uneben sind. Hier sind überall Löcher und Baustellenüberbleibsel. Mal eben so im Gehen Häuser ansehen oder Stadtplan studieren, das geht nicht lange gut. Und auch beim Radfahren ist es gut, ab und zu mal nach vorn zu sehen, wie man auf dem rechten Bild sieht. Aber sonst könnte man ja auch zu Hause bleiben. Hier zu leben, ist eine andere Frage. Wir sind doch ein wenig an unser organisiertes Leben gewöhnt und ein funktionierendes Staatswesen ist auch keine schlechte Sache. Alles, was hier in öffentlicher Hand ist, funktioniert eben nicht. So stehen die Leute bei allen Ämtern, bei der Post, aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten wie Bus, Apotheke und sonstwas in kilometerlangen Schlangen an und warten geduldig, bis die zumeist lahme Bedienung so aus dem Knick kommt. Früher haben Sie wohl immer miteinander geschwatzt. Das machen die Alten noch, die anderen halten alle ihr Smartphone in der Hand.
Ach so, ja, Argentinien: TANGO
Tut mir leid, ist überbewertet. Die Normalbevölkerung hält Tango für ein Freizeitvergnügen nostalgischer Rentner oder eine Verdienstmöglichkeit. In unserer kurzen Zeit hier begegnet uns der Tango außer an dem Abend in La Boca in zwei Formen, Touri-Show und Leistungssport. Und seit ich gelesen habe, dass das Bandeon ausgerechnet aus Deutschland stammt!
Also, sollen sie in Rio den Samba-Popo schwingen oder in Buenos Aires die Damen übers Parket zerren, wir bleiben im Zweifelsfalle beim Tap. Und wenns mal richtig abgehen soll, dann zu der Musik, die uns eine Straßenband in der Florida, Ecke Lavalle zum Abschied spielt.
G&A











Donnerstag, 10. Januar 2013

Tag 72 - immer noch Buenos Aires

Ach schade! Wir waren gerade so schön im Rollen, und jetzt steht der Express. Also die Schwarzen sind gestorben. Für immer. Wir disponieren nun um. Letzte Nacht haben wir auf dem Airport verbracht, um noch irgend einen Flug zu bekommen. Man kommt per Starallianz nur über Lima, Bogota oder Panama hier raus. Nachts spricht Starallianz nur englisch, nicht so einfach per Handy. Alles was ich immer nur höre ist "full booked" und "no seat avialibal". Vor dem 14.1. geht gar nichts. Wir nehmen die nächste Möglichkeit nach Santiago de Chile am 12. und ziehen etwas durch den Wind vormittags ins Hotel zurück. Das Personal macht große Augen.
Plan B sieht so aus: Zuerst nach Santiago de Chile, dann nach Lima in Peru und von dort via New York nach Berlin. Für all den Ärger gönnen wir uns einen zusätzlichen Tag und werden nun am 20.1., allerdings schon gegen 8 einschweben. Heute war genug damit zu tun, die nächste Woche zu organisieren. Wir hatten zwischendurch schon mal mit dem Gedanken gespielt, schon heute mit dem Bus nach Santiago zu fahren, aber die Busse fahren über Nacht und sind so eine Art Schlafwagen. Mit dem Flugticket in der Tasche war uns dann knapp 20 Stunden Schlafbus doch nichts. Nun fliegen wir morgen nachmittag und Günni muss die Anschlussflüge und die Hotels klar machen. Außerdem sind wir auf die Städte Null vorbereitet. Nebenstehen übrigens meine Lektorin Nina Controlletti bei der allabendlichen Bloglesung und Rechtsverschreiberung.
 
Abends ziehen wir noch mal um den Block und verspeisen ein Steak. Das Restaurant um die Ecke ist uns schon aufgefallen. Es brutzeln immer große Fleischstücke am offenen Glutfeuer. Also findet dieser Tag dann doch noch einen versöhnlichen Abschluss. Zumal wir nun total der Aufassung sind, dass zwei südamerikanische Städte sowieso viel besser sind ale eine popelige Garden-Route. Nun ist aber doch die letzte Nacht zu merken und wir gehen heute mal völlig unargentinisch früher schlafen.
Buenas Noches
G&A

Mittwoch, 9. Januar 2013

Tag 71 von Buenos - ja wohin???


Hasta la vista, Buenos Aires, so hatten wir gedacht. Aber erst mal zum heutigen Tag. Wir haben ja noch Zeit bis zum Flieger nach Johannesburg und gehen noch mal in die Stadt. In Almagro gibt es ein tolles altes Cafe, hat Ninas Reiseführerfreundin geschrieben. Wir fahren mit der klapprigen Subte A hin und essen ausgezeichneten Kuchen zu sehr guten Kaffee. Das Haus ist (was sonst) Jugendstil und erinnert fatal an die Wiener Kaffehäuser. Das Kuchenangebot ist umwerfend.
Wir hatten richtig zu tun, nicht zu viel auf den Teller zu laden. Danach war noch einmal eine gute Stunde Shopping Time. Wir sind mal die Florida rauf und runter, gekauft haben wir zwar nix, aber das Kaufhaus Galleria Pacifico war auch so einen Besuch wert.
Dann ab ins Hotel, Kofferpacken und mit dem Shuttle zum Airport. Wir freuen uns schon, das alles so gut klappt, aber irgendwie habe ich ein blödes Gefühl. Schnell nochmal nachgucken: Nein, für Südafrika brauchen wir kein Visum. Als wir dann dran sind, steht da der Mann mit dem Hammer. Man braucht bei Einreise in Südafrika von Brasilien oder Argentinien aus den Nachweis einer Gelbfieberimpfung. Da brauchen wir erst mal paar Minuten um das zu verarbeiten. Die Nachfrage ergibt: No way. Auch die Impfung nachzuholen würde nichts nützen, sie muss 10 Tage alt sein.
Damit ist Südafrika gestorben. Housten, Apollo 13 hat ein Problem.

Nun ist es hier 21:00 Uhr und es ist kein Mensch in Deutschland mehr erreichbar. Computer, Handy und die Köpfe laufen allmahlich heiß. Wir brauchen eine alternative Route nach Hause, und das ist angesichts des verbleibenden Meilenkontigentes und der möglichen Zwischenstopps echt nicht so easy. Ohne Rücksprache mit Starallianz (Fluggesellschaft) wird das nichts und wir werden wohl die Nacht auf dem Flugplatz hängen bleiben. Wenigsten haben wir 4 Stunden Zeitunterschied und können morgen früh gegen Drei gleich loslegen.


Damit wir uns später mal grinsend erinnern können, muss auch diese Sache im Bild festgehalten werden. Ich versuche gerade eine Dame der Staralliance zu veranlassen, den schon an der runway stehenden Flug zu stornieren, damit wir die Meilen nicht verlieren. Kompliment der Lufthansa, die stornieren tatsächlich kostenfrei. Nun steht nur noch die Frage, ob wir in ein anderes Land nach Afrika fliegen oder über die Karibik abschwirren. Wenn ich nur einen verdammten Flug nach Lima kriegen könnte.... So richtig entspannt sehen wir wohl gerade nicht aus, oder?
Also dann doch nochmal Beste Grüße aus Buenos Aires Airport
G&A




Dienstag, 8. Januar 2013

Tag 70 - letzter Tag in BA


Tag 70 - nicht zu glauben. Wir wollen noch nicht nach Hause. 80 Tage nur, das war ja eine glatte Fehlplanung. Viel zu kurz. Sei's drum.
Nun macht auch noch unser Fotoapparat die Grätsche. Erst hatte er eine Wassermacke, dann hat er einen Absturz verübelt und nun zeigt er grundlos einen dunklen Fleck (der neben- stehende negative Heiligenschein). Aber da müssen wir jetzt mit durch.  Heute trödeln wir noch bisschen in der Stadt rum. Als erstes gehen wir zum alten Hafen. Der ist außer Betrieb, mit Wohnungen und Gaststätten umgeben und sieht so aus, wie alle Häfen außer Betrieb mit Gastronomie überall eben so aussehen.. Eigentlich ist es ja der neuere Hafen, beim ganz alten waren wir gestern in La Boca. Der wurde durch diesen 1880 abgelöst, aber nur 10 Jahre später waren die Schiffe für die künstlichen Becken zu groß und ein neuer musste her.
Es sind 5 große Becken, vielleicht 600 x 200 m und wir wandern einmal rundherum. Wir schauen uns noch das Museumsschiff an, eine 1887 gebaute Fregatte, ein Segelschulschiff mit zusätzlicher Dampfmaschine. Alles noch orginal da und wirklich interessant. Dann fahren wir mit dem Bus nach Rigoleta. Wir hatte da gestern auf einem Hotel eine Terrasse gesehen. Also Nina rein in das Hotel, tut so, als ob sie schon Jahre hier wohnt, in den Aufzug und obersten Knopf gedrückt. Ich bin ja bei sowas eher der Bedenkenträger und schleiche hinterher. Wir landen auch richtig in der SPA am Pool mang anderen im Bademantel. Die Terasse gehört zum Ruheraum. Die Aussicht ist genial und hier auch ein Foto von der Stadt der Engel von oben. Danach drehen wir eine Runde durch das Viertel. Es ist um die Jahrhundertwende entstanden, als die reichen und Schönen vor der Gelbfieberepidemie aus San Telmo nach Norden flohen. Man baute da nicht mehr kolonial sondern im angesagten Pariser Stil.
Im Zentrum ist der Plaza de Francia mit riesigen Magnolienbäumen.Wir wollen eigentlich noch die MALBA ansehen, einen Museumsneubau für latainamerikanische Kunst. Aber dann bleiben wir doch auf der Plaza in der Sonne hängen. Da müssen wir wohl nochmal wieder kommen mit mehr Zeit für Kunst und Kulur. Aber wer will denn bei 30 Grad und Sonne in die olle Kunsthalle. Wir gehen zu Fuß zurück zum Hotel und genießen das Großstadtflair. Das werden wir in unserem Dorf vermissen. Einfach mal an den Rand der Avenida ein Bier in einer Bar trinken, mit dem Kellner spanisch/englisch radebrechen, etwas Kleines bestellen und gespannt sein, was da wohl kommt. Schön rumsitzen und all die Leute begucken, die da vorbeirauschen. Ach ja.
G&A







Montag, 7. Januar 2013

Tag 69 - Zweiter Bike- Tag in BA

Wir haben unsere Räder für zwei Tage. Also hat meine Nina aus ihrem Reiseführe für heute paar Einzelziele rausgesucht, die wir am besten per Rad erreichen. Ich sage "ihren" Reiseführer, meiner ist es nicht. Der ist mir zu feminin. Hat eine Frau geschrieben. Nina sagt zwar, ich spinne. Aber da steht drin, dass einen der Bus "blitzgeschwind" irgendwo hin bringt. Oder das sich irgendwas "ungeheuer reizend" im Wasser spiegelt. Und dass man da "stöbern" kann. Also nicht meins eben.
Als erstes geht es nochmal Richtung Rigoleta, zum Hippodrom.
 Unterwegs gibt es im Park eine riesige Blume aus Edelstahl zu sehen. Das Ding richtet sich computergenau nach der Sonne und schließt nachts die Blätter. Die Blütenstängel sind beleuchtet.
Moderne Kunst. Am Hippodrom ist leider nichts los, wohl erst heute Abend. Schade, ich hätte gern mal paar Peso riskiert, wie es wohl alle Lateinamerikaner leidenschaftlich gern tun. Dann zurück und - erst mal ein plattes Vorderrad an meiner High Tech Straßenrennmaschine.
Wenigstens ist die zweite Radstation nicht weit und ich kann umtauschen.
Nun fahren wir nach Palermo. Dies ist ein relativ junges Viertel in BA, kein Tourismus. Botanischen Garten heißt der Programmpunkt. Typischerweise schnuppert Nina die Blumen und Günni krebst am Gewächshaus rum. Jugendstil.

Den Garten hat Carlos Thays angelegt. So etwas dauert natürlich. Also hat er als erstes mal eine schöne Villa gebaut und ist mit seiner Familie da reingezogen .Dann hat er getan und gemacht und gesät und gepflanzt und hätte die Stadt nach sieben Jahren Bauzeit nicht den Park eröffnet, hätte der wackere Mann wohl noch paar Jahre mehr kostengünstig in der Baustelleneinrichtung logiert. Überhaupt dauert alle Bauerei wohl immer ziemlich lange. Für Ihre Mainstreet, die superbreite Avenida de 9. Julio, haben sie 100 Jahre gebraucht.
Wobei zur Ehrenrettung gesagt werden muss, dass man für solche Infrastrukturprojekte immer ganze Häuserreihen, im Falle der Avenida auf 4 km eine komplette Blockreihe gewachsener Stadtlandschaft, abreißen musste. Heute wohl schlecht vorstellbar. Bezeichnender Weise wurde das auch immer nur zu Zeiten einer Diktatur gemacht.

Unser letztes Ziel ist La Boca, das alte Havenviertel. Das liegt wieder am anderen Ende der Stadt und wir fahren mal ein Stück die Av Santa Fe rüber und dann die Corrientes runter, beides sehr belebte Straßen. Inzwischen haben wir südamerikanischen Straßenverkehr intus und es macht sogar Spaß, sich durch den Verkehr zu wühlen. La Boca ist recht ärmlich und heruntergekommen. Aktive Leute haben in Caminito (kleine Straße) einen Markt und ein Kunstzentrum geschaffen, um die Gegend zu beleben und den Einwohnern zu helfen. Inzwischen ist das wiederum verkommen, diesmal zum Touri-Kitsch-Basar.
Da gehen wir erst gar nicht rein und fahren um die Ecke zu unserem letztes Etappenziel, einer alten Brücke an der Hafeneinfahrt. Das interessante daran ist die Konstruktion, die die Schiffspassage erlauben musste. Am oberen Träger hängt eine Art Wagen, eine Plattform, die hin und her fuhr und so die Dinge übersetzte. Das rote Ding dahinter ist eine Hubbrücke für die Autobahn, heute alles außer Betrieb.Wir geben unsere Räder ab und laufen (!) durch die ganze Innenstadt zum Hotel.
Es reicht dann auch für heute.
G&A