Freitag, 23. November 2012

Tag 23 - GOOD MORNING VIETNAM !

 
Nun also Saigon. Außer paar angesengte Hubschrauber im Museum ist vom großen Krieg der Amis nix mehr zu spüren. Sie wollten das Land ja in die Steinzeit zurückbomben. War aber wohl nichts.
Zu Saigon gibt der Reiseführer auch nicht so viel her. Also ziehen wir mal los, um die Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Unterwegs reißen uns zwei Kerle mit Fahradrikschas auf. Sie wollen "Fifteen" für 3 Stunden Stadtrunde. "Dollar?" "No, Dong. Fifteenhundred". Wie jetzt, Fünzehnhundert? Egal, wir steigen erst mal ein. Es macht total Spaß. Wir fahren 2 Stunden rum, dann Pause. Sie wollen für morgen noch ein Business mit uns machen, mit dem Mofa.
 Für das gleiche Geld. Nun wird's aber doch zu mulmig und wir wollen es mal genau wissen. Aha, unsere vietnamesischen Brüder lassen bei Ihren Dong gleich mal die letzten drei Nullen weg. Die meinen also Fünfzehnhundertausend, 1,5 Millionen Dong. Pro Nase! Der Dollar steht bei 20.000 Dong, macht 75 Dollar = 60 Euro für 3 Stunden Rikscha. Wo sind sie, die Zeiten, als sich die französische Madam für ein Appel und ein Ei von einem ausgemergelte Fitschi durch die Stadt ziehen lies?!
Okay, kannste vergessen, mon Ami. Nina bietet zehn Dollar an. Der eine will sich sofort in den Fluss stürzen. Wir einigen uns auf 20, wenn sie uns noch zum Markt bringen. Das geht dann doch klar und der Abschied fällt wieder brüderlicher aus.

Im Markt gibt es etliche Futterstände und wir probieren mal einiges durch, vier mal leckere Treffer, einmal geht in die Hose. Das ist so ein zerhäckseltes Huhn in Reisnudeln. Nicht essbar. Super die gekühlten Mango, an Ort und Stelle geschält und geschnitten. Zu trinken gibt es frischen Saft, Wasser und auch mal ein schönes kaltes Bier Marke Saigon.Im Übrigen sind die Vietnamesen die bisher einzigen in Südostasien, die einen anständigen Kaffee machen. Wir gehen noch zur Hauptattraktion, der Pagode Chua Ngoc Hoang. Dort wird der Jade-Kaiser verehrt und ist auch mit einigen Mitstreitern überlebensgroß in Pappmachee dargestellt. Daoismus ist neben Konfuzius und Buddhismus eine der drei religiösen Wurzeln Chinas. Da gehe ich jetzt nicht weiter d'rauf ein, weil ich auch nichts weiter weiß. Wieder ist es sehr angenehm, wie man mit Religionen umgeht. Der ganze vordere Teil ist ein buddhistische Tempel. Übertrieben gesagt ist das so, als ob in der Kirche im Seitenschiff eine Moschee betrieben wird.

Nach einem halben Tag merken wir: Vietnam ist nicht billig. Zumindest Saigon. Wir fragen uns, was wir wohl morgen machen. Noch ein Tag in Saigon? Nee! Wir klappern paar Ausflugsmöglichkeiten ab, aber das ist alles viel zu teuer oder Touri-Zeug mit Shoppingstopps. Reispapierherstellung, Honigschnaps probieren und so weiter. Dann finden wir es. Wir kaufen Tickets für das Schnellboot an die Küste. Morgens hin, Nachmittags zurück. Eine gute Stunde Fahrzeit und endlich mal wieder Bewegung. Länger als zwei  Nächte an einem Ort halten wir es wohl schon nicht mehr aus.
So, der Blog war heute eher dran. Abends wollen wir mal einem Tipp folgen und in eine Kneipe gehen, die sich auf Frühlingsrollen in hundert Varianten spezialisiert hat. Deswegen heute schon vor Acht: Post ab.
G&A
 

5 Kommentare:

  1. Oh mann, bin ich neidisch, das krankenhausessen ist echt nüscht!
    Und papa vielleicht solltest du ein rikschageschäft in feldberg aufbauen, scheint sich ja zu lohnen!!! ;.)
    Liebe Grüße
    Susi

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    1. Ach Suse,
      Kannste vergessen. Muss ich ja treten!
      Eher schon ein Tuk-tuk Geschäft. Die Dinger sind wirklich praktisch.

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  2. Hi Susi give me 5! Das Gleiche habe ich auch gedacht. Erst mal natürlich für den Eigenbedarf. Früh Brötchen holen, Freitag zum Pokern und vor allem für den schwierigen Heimweg. Dann für die Freunde natürlich. Und wenn man es dann noch von der Steuer ..
    Die Szene sieht jedenfalls aus, als wäre Günni da reingeboren. Vielleicht bist Du ein Maharadscha-Wiedergänger.
    Auffälig auch die Barhocker. Irgendwie sehen die aus wie vom Spiele-Max. Die Beine sollten ja in der Luft hängen - wie sieht das bei den Einheimischen (Mädels) aus?
    Die Mall erinnert mich an das GUM.

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  3. Grüße von Hanne: Täglich schnapp ich mir das iPad, sogar während "Ein Fall für Zwei" läuft(!!)
    Dein Blog macht Lust auf eine Fernreise. Ich bin begeistert von der Option "Urlaub" im Vergleich zu "Trainingslager". Ich lese wirklich sehr gern Eure detaillierten Informationen zu Land und Leuten. Das zeigt, dass man sich nicht einem Touristikunternehmen ausliefern muss, sondern durchaus auch selbst alles organisieren kann. Vielleicht überzeuge ich meinen Trainer, auch mal so was ins Auge zu fassen.
    Übrigens hat er sich gestern "ins Knie gucken lassen" (Lutz sagt: gottseidank nur ins Knie). Sie haben auch was repariert. Wenigstens muss er jetzt mal laaaangsam machen.
    Grüße vom persönlichen Pflegedienst -- Hanne

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    1. Anita an Hanne:
      Als Pflegedienst hast Du es doch in der Hand. Bau doch Lutzi unauffällig eine Kniebegrenzung ein, sagen wir mal 800 Höhenmeter pro Tag, dann wird ein Schmerzblitz ausgelöst und im Hirn entsteht die Botschaft: HÜTTE!
      Aber mal im Ernst. Wir haben jetzt noch 2 Städte vor uns und es wird Zeit, dass wir mal unsere Wanderschuhe anbekommen. Das wird wohl was in Neuseeland.
      Vor lauter Entzug haben wir ja gestern schon Jesus höchstselbst bestiegen. Gut 200 Höhenmeter!

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