Sonntag, 30. Dezember 2012

Tag 61 - Zuckerhut Rio


Es wird wohl keine Fotowetter mehr werden in Rio, es ist einfach zu dunstig und zu wolkig. Nun sind schon Drei Viertel unserer Tour um und auch das Jahr hat nur noch einen Tag. Es ist zu merken, dass wir im Gegensatz zu vielen anderen Zielen nun hier mal in der Hochsaison, vielleicht sogar Höchstsaison angekommen sind. Die Stadt ist brechend voll und geht ganz schön auf die Nerven. Im Übrigen ist diese Stadt ganz leicht zu erschließen. Wenn man Portugiesisch spricht. Sonst ist mal schlecht. Auch nach zwei Tagen verstehen wir vom Nahverkehr Null. Wir finden auch keine rechten Informationen und Englisch als Zweitsprache ist selten.
Der Jetlag hat uns doch mehr erwischt, als eingestanden und wir müssen erst mal richtig ausschlafen, da war die Frühstückszeit schon vorbei. An der Metrostation ist heute ein großer Markt (hier ist immer überall etwas) und wir probieren an einem Stand mal was lokales. Keine Ahnung was das ist, aber es stehen viele an und es sieht ganz gut aus. Es erweist sich als eine Art Kokosboulette mit allen möglichen darüber, schmeckt gut.

Mit der Metro geht es in das Stadtzentrum, wir machen paar Fotos aber so richtig was zu sehen gibt es da nicht. Mag sein, dass wir auch schon etwas verwöhnt sind, von den vielen schönen Städten am Weg. Und in Rio scheint sich nun mal alles auf die Strände und Szeneviertel zu konzentrieren. So fahren wir ein paar Stationen zurück und nehmen eines der Wahrzeichen in Angriff, den Zuckerhut. In einer ersten Etappe fährt die Seilbahn auf den 220 m hohen Morro da Urca, dann mit einer zweiten Bahn auf den 396 m hohen Pao de Acucar.
Zeit für das offizielle Rio-de Janeiro-Foto.
Der Rundumblick ist toll, auch wenn die Sicht nicht so klar ist, wie man es sich wünscht. Die Stadt ist wirklich in eine einmalige Landschaft eingebettet. Leider bekommt man es mit der Kamera überhaupt nicht rüber. Und die ewige Ansteherei an allen möglichen Orten verdirbt doch schon das schöne Erlebnis. An jeder einzelnen der vier Stationen der Auf- und Abfahrt eine ewig lange Schlage mit Stunden Wartezeit. Unter diesen Bedingungen macht es wohl wenig Sinn, den Corcovado mit dem Christus oben drauf in Angriff zu nehmen. Die Warteschlangen dort sind noch gigantischer und darauf haben wir einfach keinen Bock. Es gilt, sich nach Alternativen für die Touri-Standards umzuschauen. Bei dem Schönen Wetter mit 30 Grad muss da doch was gehen. Zum Abschluss noch ein Abendpanorama der Stad. Der kleine helle Fleck oben ist die angestrahlte Christus-Statue. Wenn es richtig dunkel ist, sieht es so aus, als ob der Heiland selbst gerade über der Stadt schwebt.
 
Okay, zum Schluss noch allen Mitgliedern unserer Sippe, allen Freunden, Kollegen und Bekannten einen Guten Rutsch ins Neue Jahr. Wenn der nächste Blog kommt, wird ja schon alles vorbei sein.
G&A
 

Samstag, 29. Dezember 2012

Tag 60 - Rio Ankunft


Da sind wir, an der Copacapana. Wie jeder Mythos hat sie erst mal Mühe, die Erwartungen nicht zu enttäuschen. Das ist für den Anfang schon mal schwierig. Wir haben erst knapp vier, dann nochmal gut 8 Stunden Flug in der Holzklasse einer der miesesten Airlines der Welt in den Knochen. Leute, fliegt nie United. Dagegen ist Ryanair First Class. Dazu kommen fünf Stunden Zeitunterschied und zu guter Letzt hat uns auch noch unser Shuttle versetzt. Als wir endlich spät nachmittags eindrudeln, liegt Rio in Wolken und Dunst. Mit unserem Gemüt sieht es nicht anders aus. Nun wenigstens ein erstes Foto von der Copa, hinten Mitte der Zuckerhut in Wolken. Alle anderen Bilder lassen wir mal lieber weg, es gibt heute eben nicht so viel zu berichten und Rio muß sich erst von seiner besseren Seite zeigen. Sonst gibt es womöglich wieder einen Favoritensturz wie bei Neuseeland. Zum Schluß noch ein Bild vom Sonnenuntergang am More Dois Irmaos. Mit uns hatten sich so tausend Leute- teils mit Fotostativ- auf dem Felsen Arpoadur versammelt, um sich den schönsten Sonnenuntergang der Stadt (DUMONT) anzusehen und machten genau so lange Gesichter, als diese vorher in den Wolken verschwand.

So, nun gehen wir noch ein Frustbier trinken und danach müssen wir wohl mal richtig ausschlafen. Also bis morgen bei Sonnenschein in Rio de Janeiro.
G&A
 

Freitag, 28. Dezember 2012

Tag 59 - von LA nach Rio de Janeiro

Wir sind heute den ganzen Tag und morgen noch bis nachmittags auf Achse. Der Flug von LA über Housten nach Rio ist unser weitester. Da wir heute Zeit hatten und den LA-Nahverkehr perfekt beherrschen, machen wir mal per public traffic zum Airport. Zuerst 200 m zu Fuß zur Bushaltestelle, dann 3 Stationen Rapidbus. Rein in die Metro, purple Line, damit bis zur Metrozentrale. Schon mal eine Stunde um. Mit der blauen Linie 10 Stationen ins Latino-Niemandsland. Das ist keine richtige Metro, eher eine große Straßenbahn. Dann noch mit der grünen (genau so ein Ding), paar Stationen in Airportnähe. dann noch mit dem Shuttlebus zum Flughafen und hopp- raus und rein ins Terminal. Dummerweise war das aber von US Airways, wir fliegen aber mit United. Also wieder raus, mit dem Shuttle einemal rum um den riesigen Flughafen und rein in Terminal 7. Schon sind wir da! Gute 2 Stunden und drei Dollar pro Person. Da werden wir uns jetzt mal den Bordwein für unsere eingesparten Greenbacks schmecken lassen. Ich setzte jetzt den Post erst mal ab, mal sehen ob wir unterwegs nochmal online sind. Es ist boarding now.

Willkommen in Houston. Leider macht nun der Akku allmählich die Grätsche. Wir haben noch eine gute Stunde Zeit, dann startet unser Flieger nach Rio de Janeiro. Wir sollen gegen Mittag da sein. Dann sind wir Euch wieder 5 Stunden näher und nur noch drei zurück.
Okay, das war Los Angeles, die Stadt der Engel. Auf den Weg von Hawaii nach Rio hatte sich bei der Reiseplanung ein Zwischenstopp ergeben. Möglich gewesen wäre auch Torronto oder Housten. Alles drei keine Top-Ziele. Ganz ehrlich, wenn man es nicht so mit dem Hollywood-Trubel hat, muss man da nicht hin. Da gibt es wohl viel schönere Ziele in California. Aber man sieht so mal ein Stück normale USA Großstadt. Und das ist ja auch Bestandteil dieser Tour. Schade, dass wir nicht etwas höhere Temperaturen hatten. Entgegen vieler Befürchtungen ist die Erkundung der Stadt mit dem Rad unproblematisch. Ein Umdenken in der amerikanischen Verkehrspolitik zu Alternativen zum Auto ist aber durchaus zu spüren.
Überall präsent: Die Bankentürme von Wells Fargo, hier wohl eine große Nummer. Auch dies eine Anknüpfung an die alten Zeiten des Wilden Westens, an die in der Stadt an vielen Stellen erinnert wird. Die Herren Wells und Fargo, gewissermaßen die Urväter von UPS und FedEx, hatten seinerzeit Ihr Transportunternehmen mit dem Versprechen an ihre Kunden groß gemacht, notfalls mit ihrem Leben für die ihnen anvertrauten Güter einzustehen. Hierzu hatten sie ihr Personal mit der legendären Winchester 66 und dem noch bekannteren Peacemaker der Firma Colt ausgestattet. Bestimmt jeder von uns Jungs hatte doch mal beim Fasching eine Plastikkopie dieser 6-schüssigen Knarre am Faschingsgürtel hängen, die mit Westkontakt sogar die Metallvariante mit Zündplättchen.

Zum Abschluss noch eine typische Erinnerung an die USA, hier speziell an Hawaii. Günni an der Cashmashine. Die USA ist ein relativ teures Pflaster. Glücklicherweise ist der Euro mit 1,3 Dollar ganz gut im Rennen. Echt nervig ist aber auf jeden Fall, dass hier alle Preise in Netto ausgewiesen sind. Egal ob Flug, Hotel, Gaststätte oder Shops. Es kommt immer noch schön was dazu. Bei den 99 Cent Läden ist man dan eben mit 1$ 09 dabei. In den Läden und Gaststätten kommen immer krumme Beträge raus, da die Angebotspreise ja knackig aussehen sollen. Extrem ist das mit den Mietwagen. Neben Steuern und fünf verschiedener Gebühren für wasweißichwas haut die Versicherung rein. So ist man schnell mal bei 130 Dollar beim Schnäpchenangebot für 55$
So, das war mal ein anderer blog, morgen kommt einer aus RIO !

G&A

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Tag 58 - Entertainment in Los Angeles


Am letzten Tag in LA lassen wir uns mal in die Vergnügungsmaschinerie fallen. Auf dem Programm steht der Universal-Filmpark. Vorher aber muss meine Nina unbedingt noch ein Bild für Schwester Gitti machen, das wir doch glatt vergessen hatten. DAS HOTEL. Es ist der Fünfsterner Beverly Wilshire, in dem lovely Julia Roberts so schön in der Wanne untertauchte. Was muss, das muss! Dann mit der Metro zum Universal Park nach Hollywood Nord. Bisher hatten wir auf unserer Tour immer viel weniger Touristen als angekündigt. Es entstand der Eindruck, das der Tourismus insgesamt wohl schwächelt, die Unternehmen es aber bisher geheim halten. Wir fragten uns immer, wo die Leute wohl sind. Ein großer Teil, das ist klar, ist auf den Kreuzfahrern. So gut wie in keiner Hafenstadt lagen nicht ein paar von diesen Monsterpötten und verschandelten die Stadtansicht. Aber wo sind die anderen? 
Genau! In den kalifornischen Freizeitparks. In der Weihnachtszeit in so ein Ding zu gehen, war eine total geniale Idee. Schon an der Kasse: Tausende. Egal, müssen wir durch. Also nach ewigen schlangestehen retten wir mit dem Gouvernator die Welt in 4D und  machen danach eine nervenzerfetzende Jagt mit den Transformers durch eine virtuelle Welt voller ballernder knallbunter Waschvollautomaten auf Rädern. Nach einer Weile ist klar, das es Unicron ist, der uns an die Wäsche will und der Gelbe ist  Bumblebee und der gehört zu den Guten. Nun ist es an der Zeit, mit der Mumie in einer High Tech Achterbahn durch ein unterirdisches Labyrinth des alten Ägypten zu rasen. Es ist immer ratsam, ein gutes Frühstück gehabt zu haben. Einiges, was die Cyber-Ingenieure hier zusammengeschraubt haben, schlägt doch schon auf den Magen. Aber seinen Spaß hat man dabei auf jeden Fall. Den King Kong lassen wir weg, der ist schon etwas in die Jahre gekommen und dafür stehen einfach zu viele Leute an. Es reicht auch so allmahlich.
Wir hauen lieber etwas eher ab, wir wollen noch zum Farmers Market gleich bei uns um die Ecke. Hier ist so eine Art Weihnachtsmarkt in der amerikanischen Variante und wir machen paar schön kitschige Bilder und essen was Feines beim Chinesen.
Dieser Markt ist ein Überbleibsel aus alter Zeit, als die Farmer aus dem Umland in der Stadt ihre Waren verkauften. Das tun sie auch heute noch, aber zu Weihnachten ist alles fest in der Hand des Commerz. Immer zur vollen Stunde bimmelt die Turmuhr, aus Schaumkanonen auf den Dächern wird Kunstschnee versprüht und eine nostalgische Straßenbahn fährt eine Runde mit gücklichen Menschen an Bord. Dazu sprudelt ein Brunnen, exakt computergesteuert nach den Klängen des gerade gespielten Weihnachtsliedes. Na, das sollte doch mal wieder ein kleines Video wert sein. Leider kommt die Melodei nicht so recht rüber, sorry.
G&A
 

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Tag 57 - LA per Bike

Aha. LA scheint sich nun bei uns einschmeicheln zu wollen. Hat wohl den gestrigen Blog gelesen. Heute also blauer Himmel und Sonnenschein. Wir schnappen uns die schreiend orangenen Räder des Hotel, sie kosten nix und sind nagelneu. Hat wohl keiner mit Gästen gerechnet, die dieses Angebot annehemen. (Lutzi, im Bild rechts unten übrigens der Schatten unseres indischen Drivers). Zuerst unseren Wilshire Blvd runter bis Santa Monica am Meer. Man kann entlang der gut 15 km alle Facetten von LA sehen.
Am Anfang kommen die Viertel der Latinos. Nicht so große Häuser, viele kleine Läden und Bars. LA ist übrigens komplett zweisprachig. Auf den Straßen hört man fast mehr spanisch als englisch. Dann führt die Straße durch den unteren Teil von Beverly Hills. Ein kleines Stück müssen wir mal rein in den Rodeo Drive, wo Richard Gere für seine Pretty Woman nicht ein kleines, nein ein großes Vermögen ausgegeben hat. Meine Golden Card liegt dummerweise im Hotel. Wie schade!
Nach einigen weiteren Kilometern abwechslungsreicher Stadtlandschaft kommen wir in Sata Monica an, dem Endpunkt unserer Wilshire. Hier beginnt die Ocean Av, die als Pacific Av zu den südlichen Stränden und als Pacific Coast Highway zu den wirklich Schönen und Reichen nach Malibu im Nordosten führt. Dahin gibts aber keinen Radweg, also lassen wir de Niros, Hanks, Gibsons und all die anderen Promis paparazzimäßig in Ruhe und fahren nach Süden, Richtung Venice.
Da machen die Amis auf Venedig. Es gibt einen Radweg die Küste entlang, und eines muß man LA lassen. Wenn schon Radweg, dann richtig. Zweispurig mit Sperrlinie. Es fährt sich schön leicht bis zu einer riesigen Marina. Es ist zu weit sie zu umrunden. Sehr gern wären wir noch die paar Meilen bis zum Manhatten Beach gefahren, um Lutzi wieder paar Surf-Bilder zu liefern. Wir drehen um und merken, warum es sich so schön radelte. Wir hatten Rückenwind und müssen nun zurück immer gegen an.
Zurück in Santa Monica haben wir keine Lust, die ganze Strecke zurückzuradeln und nehmen den Bus. Die normalen Linienbusse des Stadtverkehrs haben ganz praktisch eine Fahrradhalterung an der Frontseite. Man muss das Ding alleine runterklappen und die Räder aufladen. Funktioniert einwandfrei, solange nicht schon einer schneller war. Es gehen nur 2 Räder mit. Die Busse haben auch alle eine ausfahrbare Rampe für Rollstuhlfahrer, von denen immer zwei Platz haben, indem eine Reihe Sitze hochgeklappt wird.
Überhaupt ist alles sehr behindertengerecht eingerichtet, mehr noch, als bei uns. Mag sein, es liegt daran, dass diese Nation unentwegt Krieg führt und so eben eine Menge mehr "Disables" hat. Auf halben Weg steigen wir wieder aufs Rad und  fahren die Santa Monica Av rauf bis Hollywood. Es ist erst vier und da könnte man doch mal versuchen, den Hollywood Schriftzug zu besuchen. Eine suboptimale Idee, man strampelt ewig bergauf und direkt ran kommt man nicht. Er ist auf einem abgesicherten Berghang, sind wohl schon zu viele Deppen vor uns drauf rumgeklettert. Dafür macht die Fahrt downhill großen Spaß. Allerdings ist inzwischen die Sonne untergegangen und es wird empfindlich kalt. Nur noch 59 Grad Fahrenheid, gerade mal knapp 16 Grad. Zurück im Hotel werden wir mit einem Glas Wein begrüsst und brauchen schnell eine heiße Dusche. dann ist es genug für heute.
Aber immerhin, sehr nahe sind wir dem Ziel doch gekommen, oder?
G&A
 
 
 
 
 
 
 

Dienstag, 25. Dezember 2012

Tag 56 - Hollywood

Heute nun war Hollywood dran. Die Traumfabrik. Längst sind alle großen Studios aus Kostengründen in's Umland abgewandert und Hollywood ist nur noch eine Remeniszens an alte Zeiten. Wir sind am nördlichsten Punkt unserer Reise. In LA ist Winter und wir bräuchten schönes Wetter mit viel Sonne. Leider aber haben wir eine besonders kalte Zeit erwischt. Es ist ja in München wärmer als hier. Nach zwei Tagen habe ich den Eindruck, dass LA im Wesentlichen aus der Vergnügungsindustrie besteht. Hollywood, Disneyland, Santa Monica, Malibu, Universal Filmpark. Es gibt noch viel mehr solche Freizeitattraktionen.
 
Der Wetterbericht verspricht auch für unsere letzten beiden Tage nicht so viel gutes, also werden wir mal unsere Zielvorstellungen anpassen. Meine ursprüngliche Idee, für einen Tag nach San Francisco zu düsen, lohnt wohl auch des Aufwandes nicht. Frisco liegt 700 km nördlicher, entsprechend ist das Wetter dort, es ist noch paar Grad kälter. Erfahrungsgemäß macht Großstadterkundung nur bei gutem Wetter Spaß. Also dann mal rein in die Vergnügungsindustrie. Wir bummeln den Walk of Fame rauf und runter, mal sehen. wen man so alles kennt. Tatsächlich hat Jack Nicholson kleine Hände und Marylin große Ohren. Nina kann Pretty Woman nicht finden. Es gibt so allerlei Unterhaltung am Wegesrand, aber ehrlich, das ist alles nicht so unser Ding. Wir fahren zurück und zum ersten mal auf dieser Tour gibt es ein Nachmittagschläfchen. Ganz neue Erfahrung.
 
Und so sehen die Weihnachtsbäume in Hollywood aus. Na, da sind doch die Bilder von Euren Bäumen zu Hause viel schöner, oder?
Auf unserer Roof Terrasse gibt es ein Weihnachtsmenü. Und tatsächlich, bei der Ente wird uns doch zum ersten Mal etwas weihnachtlich ums Gemüt. Aber nur kurz.
G&A
 
 

Montag, 24. Dezember 2012

Tag 55 -Weihnachten in LA


Heiligabend regnets erst mal bis Mittag. Und es ist a.kalt, vielleicht 15 Grad. Morgens (zu Hause abends) wird erst mal gemailt, geskypt und angerufen, was die Strippen hergeben. Dann aber los. Unser Hotel liegt am Wilshire Boulevard, etwa in der Mitte zwischen Downtown und Santa Monica. Der Herr Wilshire, heute würde man ihn Heuschrecke nennen,  hat mal um 1900 eine 35 m breite Straße zwischen LA und Santa Monica am Meer gebaut. Immerhin 25 km. Das ist heute alles zugebaut.
Da es regnet, verzichten wir auf das Rad und fahren mit dem Bus in die Stadt. Wie immer suchen wir einen hohen Punkt. Den finden wir auf der City Hall, die hat ein Observation Deck. In diesem Haus hat übrigens Superman in seinem zivilen Leben als Zeitungsredakteur gearbeitet. Filmstoff wird uns hier noch viel begegnen. Die Innestadt sieht von oben aus, wie alle Innstädte dieser Welt.







Nachmittags wollen wir mal in die Kirche gehen. Von wegen Weihnachtsstimmung. Aber wir finden irgendwie nichts geeignetes, die nebenstehende zum Beispiel hat zu und eine katholische in der Stadt war einfach zu voll.


Muss ja auch nicht sein, fahren wir lieber mal mit dem Bus nach Santa Monica, mal sehen was da geht. Es sind erstaunlich viele Leute unterwegs, wir haben Mühe in einem Lokal einen Platz zu finden. Zu Santa Monica kommt später mehr. Für heute aber solls mal reichen. Wir fahren lieber zu unseren Hotel zurück und machen mal etwas früher Schluss. Zum Glück haben ja alle Läden ewig auf, und so können wir uns noch mit einer Flasche Roten und bisschen Süßkram bewaffnen. Nun noch bloggen und Prost auf Weihnachten.. Dann mal etwas eher schlafen gehen. Schööön!
Einen gemütlichen ersten Feiertag Euch allen zu Hause. Hier gibt's übrigens nur diesen einen.
G&A
 

Sonntag, 23. Dezember 2012

Tag 54 - von Honolulu nach Los Angeles

United Airlines ist der letzte Haufen. Keine Ahnung, was diese Firma in der Star Alliance zu suchen hat. Mit dieser klapprigen 747 muß weiland Kennedy schon nach Berlin geflogen sein. Fast 6 Stunden Flug, Essen Null, bisschen Kaffee, Service kannste vergessen. Das gesamte Personal muss mal bei Singapur Air zur Nachbesserung. Aber was solls, die Amis eben.
Nun also die Stadt der Engel. El Pueblo de Nuestra Senora la Reina de los Angelos del Rio de Porciuncula. So der Gründungsname. Das hat natürlich nicht überlebt, schon Los Angeles ist den Amis zu lang, die Stadt heißt nur LA.
Um halb Drei landet unser Superjet immerhin sicher in LA. Im Reiseführer steht, der beste Weg, diese Stadt zu erkunden ist das Mietauto. Na, das kann ja jeder. Also, kein Auto. Allmählich wird uns das auch zu expansive, unter 200 Dollar am Tag geht über Weihnachten nicht viel. Also fassen wir spontan den Entschluss, wir werden das mal mit dem Radel versuchen. Das erweist sich schon bei der Anreise als Herausforderung. Mit dem Shuttle Bus zur Union Station. Dann mit der Metro, Purple Line, zur Endstation Wilshire Western, dann mit dem Bus Nr 20 noch 21 (!) Stationen Richtung Santa Monica. Wäre alles gut gegangen, wenn wir nicht den Bus in die falsche Richtung genommen hätten. Ich frage keinen Ami mehr nach solchen Dingen...
Also kommen wir glücklich abends in unserem Hotel an und Ihr seht heute keinen gescheiten Bilder mehr. Bloß noch dieses vom Absacker auf der Roof- Terrace mit Blick auf Beverly Hills. Überhaupt, diese Straßenschilder mit diesen Traum-Namen: Hollywood, Beverly Hills, Santa Monica.
Heute ist ja nun alles gelaufen, aber morgen gehts gleich los. Allerdings erst ist mal großes skypen mit der family angesagt. Morgen früh um 9 (18 Uhr bei Euch) gehen wir mal eine Stunde online.
Nun ja, Weihnachten. Da bei Euch jetzt ja schon der heilige Abend ist, auf diesem Wege allen unseren Freunden, Verwanden und Bekannten die allerbesten Wünsche für eine Frohe und Besinnliche Weihnacht. Wir jedenfalls genießen dieses  diesmal absolut stressfreie Fest außerordentlich. Damit überhaupt mal etwas weihnachtliche Stimmung aufkommt, werden wir wohl zum Abend mal eine Kirche aufsuchen.
Hier aber noch die Kerntruppe, die wir auf diesem Weg ganz besonders zur Weihnacht ans Herz drücken und die in diesem Jahr auf Oma Ninas Ente und Opa Günters Klöße am 2. Feiertag verzichten müssen. Unsere Familie. Allen einen ganz lieben Weihnachtsgruß aus den Staaten, Frohes Fest und dicke Geschenke. Und unserer Suse ganz besondere Wünsche zur baldigen vollständigen Genesung. Wir haben Euch alle lieb, wie Mielke schon sagte. Kleiner Joke. Wir freuen uns darauf, Euch alle bald wiederzusehen. Nochmals ganz liebe Grüße und bleibt alle schön gesund.
Oma Nina und Opa Günter
 

Samstag, 22. Dezember 2012

Tag 53 - Zurück in Waikiki Honolulu Hawaii

Nun sind also zwei Drittel um. Nur noch knapp vier Wochen. Es ist unverschämt, wie schnell die Zeit abläuft. Allerdings leben wir auch recht intensiv zur Zeit. Mit Wehmut haben wir unsere Dschungelhütte im Aussteiger-Areal auf Big Island verlassen. Die Natur, Slow Life, die Gelassenheit und die vielen schrägen Typen haben es uns angetan. Heute ist Weekend und überall ist Party.


Wir waren auch viel mit unseren Mietautos unterwegs. Es macht einfach Spass hier Auto zu fahren. Klar, für die großen Distanzen muss man die Highways nehmen. Mit schlappen 55 Meilen pro Stunde ist das eh eine Trödelei, Meistens ist das Speed-Limit noch geringer und so gut wie alle Amis sind gelassene Autofahrer, richtig eilig hat's keiner. Selbst aus dem Auto gibt es viel zu sehen, hier zum Abschluss ein paar Unterwegsbilder. Und wir sind im Winter hier, wie muss das alles erst im Frühling aussehen!

Doch nun wieder Waikiki. Auf vielfachen Wunsch einer einzelnen Dame gibt es zum Hawaii-Abschluß noch mal einen richtigen Beach-Tag. Eigentlich ist es ja nur ein halber, aber das reicht auch völlig. Also ran an den Strand und rein in's Wasser. Weil praktisch jeder Zweite hier mit einem Board am Strand rumläuft (höchstens jeder Zehnte nutzt es auch), müssen wir endlich auch mal eins probieren. Aber wir müssen uns ja noch nicht vom Pacific verabschieden, wir haben ja noch Los Angeles.
 
Unser Flieger startet schon morgen früh, also ist für heute Schluss mit bloggen.
See'u in LA
G&N
 
 

Tag 52 - Volcano Hawai'i zum Zweiten

Wir machen bei besseren Wetter unseren zweiten Versuch zur Erkundung des Volcano Nationalparks. Heute haben wir mehr Glück, die Sonne scheint und die Wolken hängen nicht so tief. So können wir also das offizielle Volcano-Foto machen. An dieser Stelle war gestern nur Waschküche. Die beiden großen, nicht mehr aktiven Vulkanberge Mauna Loa und Mauna Kea mit über 4000 m kriegen wir nicht zu sehen, die hängen in den Wolken. Ihre Spitzen über den Wolken haben wir vorgestern von Maui aus sehen können. Hinter uns liegt die Kilauea-Caldera, gut 1200 m hoch, mit dem Halemaumau-Crater. Der dampft schön Stickoxide und sorgt dafür, das der halbe Nationalpark gesperrt ist.
Bei nun schönen Wetter holen wir unseren Kilauea Iki Trail nach. Dieser führt duch einen schönen Krater mit einem fast glatten Lavaboden und über 200 m hohen Kraterwänden. Der Trail durchquert den Krater und führt halb um den Rand herum. Ein leichter Weg von nur gut 3 Stunden, aber mehr Zeit haben wir nicht. Wir wollen ja heute noch zur Hauptattraktion der Insel. Am Südende des Parks sind noch kleine Krater aktiv, die nicht viel, aber stetig Lava spucken. Diese fließt größtenteils unterirdisch Richtung Meer, an einigen Stellen tritt sie aber zu Tage. Das alles spielt sich jedoch in der gesperrten aktiven Zone des Parks ab. Man muss sich einer geführten Tour anschließen.
Zuerst geht es mit dem Jeep über eine Piste in das Lavafeld, das vom letzten größeren Ausbruch 1983 stammt. Damals wurde Farmland mit 190 Häusern bedeckt. Es geht einen Stunde zu Fuß über die sehr unebenene und rissige Lava. Allmählich wird es dunkel und man sieht in der Ferne ein Glühen. Stellenweise glüht es auch direkt unter unseren Füssen in tiefen Spalten alter Lava. Dann kommen wir am Ziel an, einer Fläche von vielleicht 500 m², auf der die Lava an die Oberfläche tritt. Inzwischen ist es ganz dunkel geworden, wir bleiben etwa eine Stunde um das beeindruckende Schauspiel zu beobachten. Dokumentieren kann man es schlecht, für gute Fotos ist unsere Kamera wohl nicht gut genug. Trotzdem hier zwei Versuche.
 
 
 
Heute endet der Maja-Kalender und die Welt geht unter. Hoffentlich werden wir das alle gut überstehen, dann gibt's morgen wieder einen Post. Wir fliegen zurück zum Waikiki in Honolulu.
Also bis dann
G&A
 

Freitag, 21. Dezember 2012

Tag 51 - Volcano Nationalpark Big Island Hawaii

Nun hat es uns also doch mal erwischt. Heute ist ein Regentag. Alles hängt in schweren Wolken, von den Bergen ist nichts zu sehen. Also können wir uns heute mehr Zeit nehmen beim Frühstück.
Es gibt nur bisschen Weißbrot mit Süßkram. Continantel sagen die Amis dazu. das ist eine Anleihe bei den Briten, die so wie die Amis morgens Speck, Bratkartoffeln und Sausages, eine schweinefette Wurst verzehren. Alles schwer wie Beton. Da die Kontinentaleuropäer das nicht tun, insbesondere bei den Südländern gehts ja morgens nur mit einem Espresso los, rächen sich Angloamerikaner an den Touristen, indem sie ihnen ein Continental Breakfast geben und so tun, als ob wir das gut finden. Zwei Scheiben Toast, Butter und Marmelade, das wars schon.
Die Continantels schlagen zurück, indem sie überall ein Omelett oder Rührei bestellen. Hier geht das nicht, dafür kriegen wir eine Papaya, gefüllt mit Müsli, Joghurt, Banane, Mandarine und einer Orchidenblüte oben drauf. Schmeckt so, wie es aussieht.
Klar fahren wir trotzdem mal hoch zum Vulkan. Doch da ist nichts zu machen, Regen, Nebel, alles graue Suppe. Da fällt unsere geplante Kratertour ins buchstäbliche Wasser, es ist ja nichts zu sehen. Machen wir wieder einen auf Auto. Vom Berg führt eine Straße, die Chain of Craters Road entlang mehrerer Krater und über weite Lavafelder bis hinunter zum Meer. Dort haben wir auch wieder schönes Wetter. Die riesigen Flächen sind beeindruckend. Die Küste ist kilometerlang reine Lava mit Meeresbrandung. Wir gehen auch mal unter Tage und schauen uns eine unterirdische Lavaröhre an. Auch heute fließt die Lava zumeist recht unspektakulär in solchen unterirdischen Tubes ins Meer.
Da nachmittags noch Zeit ist, machen wir eine Runde in der Umgebung. Die Ostspitze von Big Island mit Ihren Vulkanen und Urwäldern ist eine Welt für sich. Schon bei der Ankunft sind uns die zahlreichen Typen aufgefallen, die diesen Landstrich bevölkern. Althippis, Dauerausteiger und Alternative gemischt mit der hier noch mehrheitlich vertretenen ursprünglichen indonesischen Bevölkerung. Es ist nichts vom typischen Way of Live der Amis zu sehen. Ein einzigartiges Land aus karster Lava und üppigen Grün, mit einer auch einzigartigen, sehr gelassenen Lebensweise. Nichts wird für Dauer gebaut, jederzeit kann die Lava alles unter sich begraben, auch wenn sie den Menschen immer genug Zeit lässt, woanders hin zu gehen. Äußerst symphatische Gegend, sollte man in unserem Alter im Auge behalten.
G&A